Der Sohn des Menschen kommt auf den Wolken (1) (Vers 30)

Der Sohn des Menschen kommt auf den Wolken (1) (Vers 30)

Tilmann Oestreich, 16.10.2017

Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden alle Stämme des Landes wehklagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit.

— Matthäus 24,30

Rückblick

Die Symbolik einer kosmischen Katastrophe war ein üblicher Sprachgebrauch, der Jesu Zeitgenossen bereits von den Propheten her vertraut war. Mit dieser Sprache wurde der Untergang eines Reiches, einer Herrschaft oder einer gesellschaftlichen Ordnung angekündigt. Beispiele dafür finden wir bei den Propheten, die mit dieser Sprache Gerichte über Babylon, Ägypten und Israel selber ankündigen.

Ich habe für Vers 29 zwei Auslegungsvarianten präsentiert:

  1. Jesus redet von dem Gericht über Israel als Folge ihrer Untreue. Das Problem hierbei ist, dass die von Jesus verwendeten Worte nicht zur Prophetie passt, die wir bei Joel finden.

  2. Jesus hat ein Gericht der Nationen im Blick, das nach dem Gericht Israels stattfindet. Hiervon ist bei Joel ebenfalls die Rede.

Im Alten Testament geht das durch eine komsmische Katastrophe symbolisch ausgedrückte Gericht in der Regel mit einer Invasion durch andere, fremde Mächte einher. Der Untergang eines Reiches bedeutet also gleichzeitig einen Herrschaftswechsel. Was ist der Herrschaftswechsel im Falle der von Jesus hier in Matthäus angekündigten Katastrophe?

Einleitung

Wie ich in den vorherigen Abschnitten dargelegt habe, geht es in dem gesamten vorherigen Abschnitt bis Vers 30 um lokale Ereignisse im Juda des ersten Jahrhunderts. Wenn man davon ausgeht, dass Jesus verstanden werden wollte und hier einen in sich geschlossenen und konsistenten Gedankengang äußert – und die Apostel dies auch so wiedergeben -, dann sollte man zunächst einmal annehmen, dass in einem Text wie diesem keine plötzlichen Gedanken-, Zeit oder Ortssprünge vorkommen. Wenn Jesus abrupt das Thema wechseln und auf einmal von globalen Ereignissen in einer komplett anderen Zeit reden würde, sollte dies aus den Worten Jesu klar erkenntlich sein. Alles andere würde bedeuten, dass die Rede Jesu den Jüngern komplett ein Rätsel gewesen sein muss. Im Sinne eines normalen Gedanken- und Textflusses sollten wir also davon ausgehen, dass es auch in diesem Vers weiterhin um lokale Ereignisse des ersten Jahrhunderts geht.

Wir sollten dabei im Blick behalten, dass die Sprache und die Bilder, die Jesus hier verwendet, an die Sprache der Propheten des Alten Testaments anknüpft. Jesus ist der Prophet und steht als solcher ganz in der Tradition seiner Vorgänger. Die Sprache, die Bilder und damit die Botschaft Jesu ist den Juden des ersten Jahrhunderts also durchaus bekannt und damit verstehbar.

Der Sohn des Menschen kommt auf den Wolken

Schauen wir als erstes auf das Kommen des Sohnes des Menschen auf den Wolken. Das Kommen auf einer Wolke ist ein Bild, dass im Alten Testament mehrfach und an verschiedenen Stellen verwendet wird. Den Sprachgebrauch des Alten Testaments müssen wir kennen und verstehen, wenn wir herausfinden wollen, was Jesus hier meint.

An dem Tag, als du vor dem Herrn, deinem Gott, am Horeb standest, als der Herr zu mir sprach: »Versammle mir das Volk, damit ich sie meine Worte hören lasse, die sie lernen sollen, um mich zu fürchten alle Tage, die sie auf dem Erdboden leben, und die sie ihre Kinder lehren sollen«, da tratet ihr hinzu und standet unten am Berg; und der Berg brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels: Finsternis, Gewölk und Dunkel.

— 5. Mose 4,10-11

Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, der auf den Himmeln einherfährt zu deiner Hilfe, und in seiner Hoheit auf den Wolken.

— 5. Mose 33,26

Sing to God, sing in praise of his name, extol him who rides on the clouds; rejoice before him—his name is the Lord. […​] Sing to God, you kingdoms of the earth, sing praise to the Lord, to him who rides across the highest heavens, the ancient heavens, who thunders with mighty voice.

— Psalm 68,4.32-33 (NIV)

Dem Vorsänger. Von dem Knecht des Herrn, von David, der die Worte dieses Liedes zu dem Herrn redete an dem Tag, als der Herr ihn errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls; […​]

In meiner Bedrängnis rief ich zu dem Herrn, und ich schrie zu meinem Gott; er hörte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schreien vor ihm kam in seine Ohren. […​] Und er neigte die Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen Füßen.

— Psalm 18,1.7.10

Ausspruch über Ägypten.

Siehe, der Herr fährt auf schneller Wolke und kommt nach Ägypten. Und die Götzen Ägyptens beben vor ihm, und das Herz Ägyptens zerschmilzt in seinem Innern.

— Jesaja 19,1

In jener Zeit wird diesem Volk und Jerusalem gesagt werden: Ein scharfer Wind von den kahlen Höhen in der Wüste ist auf dem Weg zur Tochter meines Volkes, nicht zum Worfeln und nicht zum Säubern. Ein Wind, zu voll dazu, wird mir kommen. Nun will auch ich Gerichte über sie aussprechen. Siehe, wie Wolken zieht er herauf, und wie der Sturmwind sind seine Wagen, schneller als Adler seine Rosse.

— Jeremia 4,11-13

Das Bild des Auf-den-Wolken-Kommens finden wir in nahezu allen Teilen des Alten Testament, wie wir an den Stellen oben sehen. Sowohl in den Mosebüchern, als auch bei den Propheten und auch in den Psalem finden wir dieses Bild mehrfach.

Mit diesem Wolke-Kommen werden unterschiedliche Ideen, Konzepte und Assoziationen zum Ausdruck gebracht:

  • Gott verbirgt sich in dunklen Wolken.

  • Gott ist ein Kriegsherr und die Wolken sind sein Streitwagen, auf denen er umherfährt.

  • Wenn Gott zornig ist oder zum Gericht kommt, wird das im Alten Testament immer wieder mit Wolken, Gewölk etc. in Verbindung gebracht.

Erster Gedanke: Gott hat mit einer kosmischen Katastrophe Gericht über Israel angekündigt (V29). Die kosmische Katastrophe zeigt das Resultat des Gerichts: die Vernichtung von Herrschern bzw. Herrschaft, die Gesellschaft wird in ihren Grundfesten erschüttert. Das Kommen auf den Wolken im nächsten Vers zeigt den Jüngern – und uns – , dass hinter den römischen Armeen Gottes Gericht steckt. Der Krieg mit den Römern und die daraus resultierende Belagerung und Zerstörung Jerusalems und des Tempels sind kein Schicksalsschlag und keine Laune der Natur, die damals eben zufällig Israel getroffen hat. Jesus steckt hinter all dem. Er hat die römischen Armeen geschickt, um sein Gericht auszuführen. In genau derselben Weise wie Gott im Alten Testament die Assyrer und die Babylonier geschickt hat, um sein Gericht auszuführen. Gott sucht sein Volk zum Gericht heim.

Aber inwieweit ist das Kommen auf den Wolken ein Zeichen am Himmel?

Das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel

Wer ist der Menschensohn? Wen meint Jesus, wenn er diesen Ausdruck bzw. Titel benutzt? An anderen Stellen im Matthäusevangelium wendet Jesus diese Bezeichnung explizit auf sich selber an:

Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege.

— Matthäus 8,20

Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Gewalt hat, auf der Erde Sünden zu vergeben –. Dann sagt er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett auf und geh in dein Haus.

— Matthäus 9,6

Jesus selber ist der Menschensohn. Aber woher kommt dieser Begriff? Jesus greift hier die Sprache Daniels auf. Bei Daniel finden wir diesen Begriff im siebten Kapitel:

Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Alter an Tagen sich setzte: Sein Gewand war weiß wie Schnee und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle, sein Thron Feuerflammen, dessen Räder ein loderndes Feuer. […​]

Ich schaute in Gesichten der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen wird, und sein Königtum [ein] solches, das nie zerstört werden wird.

— Daniel 7,9.13-14 (Hervorhebung hinzugefügt)

Wenn wir Daniel 7 aus der Perspektive des Neuen Testaments anschauen, dann sehen wir in dieser Vision, wie Jesus – der Menschensohn – vor Gott dem Vater erscheint und von diesem die Königsherrschaft empfängt.

Oft liest man Auslegungen, die die Vision Daniels am Ende aller Zeiten verorten und hier die Rückkehr Jesu auf die Erde und die Entrückung sehen. Aber ein entscheidendes Detail spricht gegen ein solches Verständnis. Das kommen mit den Wolken ist in Daniel 7 keine Abwärtsbewegung. Es ist eine Aufwärtsbewegung. Der Menschensohn kommt mit den Wolken zum Thron des Alten an Tagen hin. Wir sehen also eine Bewegung von der Erde hinauf vor den Thron Gottes. Sehen wir hier also eine Vision der Himmelfahrt Jesu?

Und als er dies gesagt hatte, wurde er emporgehoben, indem sie es sahen, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg.

— Apg 1,9

Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.

— Markus 16,19

[Das] ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

— Apg 2,36

Der Gott unserer Väter hat Jesus von den Toten auferweckt – den Jesus, den ihr umgebracht habt, indem ihr ihn ans Kreuz habt schlagen lassen. Gott hat ihn erhöht und ihm den Ehrenplatz an seiner rechten Seite gegeben; er hat ihn zum Herrscher und Retter gemacht, um Israel zur Umkehr zu führen und die Sünden des Volkes zu vergeben.

— Apg 5,30-31 (NGÜ)

Als er [Stephanus] aber, voll Heiligen Geistes, unverwandt zum Himmel schaute, sah er [die] Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!

— Apg 7,55-56

Zweiter Gedanke: Der Menschensohn kommt in bzw. auf den Wolken hinauf in den Himmel zu seinem Vater, um die Königsherrschaft zu empfangen. Dies ist bei der Himmelfahrt Christi geschehen.

Wenn wir uns den Satz bei Matthäus nochmal genauer anschauen, sind hier andere Übersetzungen möglich aus denen sich auch unterschiedliche Verständnismöglichkeiten ergeben:

  • Am Himmel könnte aus dem Griechischen auch mit im Himmel übersetzt werden: Es wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen.

  • Der Satz lässt sich auf zwei Weisen lesen:

    • Am/im Himmel erscheint das Zeichen »des Sohnes des Menschen«.

    • Es erscheint das Zeichen dafür, dass der Sohn des Menschen im Himmel ist (Es erscheint das Zeichen »des Sohnes des Menschen im Himmel«).

    • Die Frage hierbei ist also, auf welches Wort sich im Himmel bezieht.

Zweiter Gedanke (Fortsetzung): Nach seinem Menschwerden, seinem Tod am Kreuz und dem damit verbundenen Leiden kehrt Jesus zu Gott dem Vater zurück und empfängt dort die Königswürde. Er nimmt zur rechten Gottes Platz und herrscht als König über diese Welt. Dies hat sich zum Zeitpunkt der Himmelfahrt in der Himmlischen Welt vollzogen. Auf dieser Erde hat das niemand mitbekommen. Doch wie hat Jesus gezeigt, dass er wahrhaft der Größte und Letzte Prophet ist und tatsächlich die Königsherrschaft angetreten hat? Das Volk Israel hat den Sohn Gottes verworfen. Sie haben ihn weder als Prophet noch als König anerkannt. Wenn Jesu Worte nicht eintreffen, ist er ein falscher Prophet und dass Israel ihn verworfen hat, wäre richtig gewesen. Wie nun hat Gott seinen Knecht beglaubigt? Das hat Gott mit zwei Dingen gezeigt:

  1. Durch die Ausschüttung des Heiligen Geistes an Pfingsten über dem wahren Volk Gottes

  2. Durch die Zerstörung Jerusalems 70 n. Chr. Die Feinde Gottes – sein eigenes Volk ist nun in Feindschaft mit dem wahren Israel – werden besiegt.

Durch diese beiden Dinge haben sich die Prophetien Jesu bewahrheitet. Er war in der Tat der größte der Propheten. Die Generation Jesu musste die letzte Generation vor der Großen Katastrophe sein. Andernfalls hätte Gott einen weiteren Prophet zu ihnen schicken müssen. Aber nach dem Sohn kann Gott niemand anders mehr zu ihnen schicken. Den Sohn zu verwerfen, heißt die letzte Chance zu verwerfen.

Völker der Erde

Das mit Völker übersetzte Wort kann auch Stämme bedeuten. Das griechische Wort ist phyle. Es kommt im NT 31x vor und wird 29x mit Stamm übersetzt; in sehr vielen Fällen geht es dabei um Israel. Hierzu einige Beispiele:

Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron [der] Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

— Matthäus 19,28 (Hervorhebung hinzugefügt)

Und es war eine Prophetin Anna da, eine Tochter Phanuels, aus [dem] Stamm Aser.

— Lukas 2,36 (Hervorhebung hinzugefügt)

Die einzigen Ausnahmen von der Regel, dass phyle mit Stamm übersetzt wird, finden wir in diesem Vers in Matthäus 24 und in Offenbarung 1,7.

Das mit Erde übersetzte Wort ist das griechische Wort ge und kann auch einfach Land bedeuten. Dieses Wort wird auch immer wieder in Bezug auf das Land Israel verwendet. Auch hierzu einige Beispiele:

„Und du, Bethlehem, Land Juda, bist keineswegs [die] Geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird ein Führer hervorkommen, der mein Volk Israel weiden wird.“

— Matthäus 2,6 (Hervorhebung hinzugefügt)

Als aber Herodes gestorben war, siehe, [da] erscheint ein Engel [des] Herrn dem Joseph in Ägypten im Traum und spricht: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter zu dir und zieh in [das] Land Israel; denn die dem Kind nach dem Leben trachteten, sind gestorben. Er aber stand auf, nahm das Kind und seine Mutter zu sich und zog in [das] Land Israel.

— Matthäus 2,20-21 (Hervorhebung hinzugefügt)

Wenn man diese beiden Übersetzungsvarianten berücksichtigt, kommen wir zu einer lokalen Aussage, was sich viel natürlicher in den Gedankengang des Textes einfügt. Dann sagt dieser Vers, dass die Stämme Israels im Land Israel wehklagen werden, wenn Gott zum Gericht über sie kommt. Die Aussage muss keinesfalls global verstanden werden.

Zusammenfassung

Das Kommen des Sohnes des Menschen ist dem Hörer des ersten Jahrhunderts eine bekannte und vertraute Metapher. Es geht darum, dass der Gesalbte Gottes, der größte aller Propheten bestätigt und verherrlicht wird, indem sich seine Prophezeiungen als wahr erweisen. Mit Ihm wird auch das wahre Volk Gottes verherrlicht und die Feinde Gottes und seines Volkes werden gerichtet. Tragischerweise steht Israel selber nun auf der Seite der Feinde Gottes und verfolgt und verwirft den Gesalbten Gottes und Seine Nachfolger.

Mit der Himmelfahrt Christi hat Gott sein Königreich aufgerichtet. Der Gekreuzigte ist nun der Gekrönte, der zur Rechten Gottes sitzt und dem Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben sind (Dan 7,14). Es gab eine Übergangszeit, während der die alten, jetzt überkommenen Ordnungen neben dem neuen Königreich – der neuen Schöpfung – noch Bestand hatten. Diese Übergangszeit dauerte etwa eine Generation; das sind ca. 40 Jahre. Mit der Verwüstung des Tempels, Jerusalems und ganz Israels hat Gott …​

  • …​ das nun in Feindschaft mit ihm lebende Volk Israel gerichtet. Mit der Verwerfung des Sohnes und seiner Apostel über vierzig Jahre hinweg haben sie ihre letzte Hoffnung vertan.

  • …​ den alten Bund für alle sichtbar niedergerissen.

  • …​ den Gesalbten Gottes und Sein wahres Volk, die Kirche, verherrlicht.

Mit dieser Perspektive noch ein Blick auf die Szene, als Jesus vor dem Hohen Rat steht:

Die Hohenpriester aber und das ganze Synedrium suchten falsches Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen; und sie fanden keins, obwohl viele falsche Zeugen herzutraten. Zuletzt aber traten zwei herzu und sprachen: Dieser sagte: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und [ihn] in drei Tagen aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was bringen diese gegen dich vor? Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester [hob] an und] sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes!

Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr den Sohn des Menschen zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.

— Matthäus 26,59-64